Eine Zahnfleischentzündung oder Parodontitis könnten die Ursache sein, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome wahrnehmen:
Vier von fünf Erwachsenen und auch viele Jugendliche leiden daran, oft ohne es zu wissen. Aus der Zahnfleischentzündung kann eine Zahnbettentzündung werden: die Parodontitis, oft auch als Parodontose bezeichnet. In diesem Fall arbeiten sich die Bakterien am Zahn entlang in die Tiefe bis zum Kieferknochen vor. Es bilden sich so genannte "Zahnfleischtaschen" zwischen Zahn und Zahnfleisch, in der die Bakterien langfristig den an sich gesunden Zahn derart lockern können, dass er ausfällt.
Und nicht nur das - von Bakterien befallene Zähne belasten den gesamten Organismus und erhöhen nachgewiesenermaßen das Risiko für Frühgeburten, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Je früher eine Parodontitis diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die individuelle Therapieauswahl ist abhängig vom Schweregrad der Parodontitis. Ziel ist es, das Gewebe entzündungs- und keimfrei zu machen. Wenn es gelingt, gilt es im nächsten Schritt, die Neubesiedelung mit Bakterien möglichst zu verhindern, damit sich der Zahnhalteapparat regenerieren kann.
Mit Hilfe einer Sonde können wir messen, wie weit die Knochenrückbildung am Zahn schon fortgeschritten ist und den Schweregrad beurteilen.
Mit zunehmendem Alter oder durch verminderte Abwehrkräfte steigt das Risiko an Parodontitis zu erkranken. Aber auch andere Faktoren begünstigen die Entstehung dieser Erkrankung, dazu gehören:
Bei Diabetikern kommen Zahnfleischentzündungen etwa dreimal so häufig vor wie bei Menschen ohne die so genannte Zuckerkrankheit. Vor allem ein schlecht eingestellter Zucker begünstigt die Parodontitis. Umgekehrt lässt sich auch der Diabetes leichter einstellen und kontrollieren, wenn es gelingt, die Mundhöhle entzündungsfrei zu halten. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass sich die frühzeitige Behandlung von Zahnfleischentzündungen auch positiv auf die Gefäßwände auswirkt und so vor Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall schützt. Denn auch hier bestehen Zusammenhänge. Bei ausgeprägter Parodontitis wurde ein doppelt hohes Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße nachgewiesen.
Entscheidend für den langfristigen Erfolg sind eine perfekte Mundhygiene und die regelmäßige Nachsorge mit Kontrolluntersuchungen und professioneller Zahnreinigung. Wer konsequent darauf achtet, hat gute Aussichten auf eine dauerhafte Verbesserung.